Panasonic ist einer der Vorreiter der Laser-Phosphor-Technologie. Daher sind Projektoren dieses Herstellers, die in 2016 auf den Markt kamen, nicht der Einstieg von Panasonic in den Markt für Projektoren mit Halbleiter-Lichtquellen, vielmehr handelt es sich hier bereits um die zweite Generation. Alle Bedenken bezüglich etwaiger Kinderkrankheiten der Laserlichtquelle sollten damit gegenstandslos sein, so dass man sich als Anwender über die Vorteile der neuen Technologie freuen kann. Der im folgenden vorgestellte PT-RZ970 ist ein DLP-Konferenzraumprojektor der – mit 9400 ANSI Lumen Nenn-Lichtstrom – höheren Leistungsklasse und einer hohen Auflösung von 1920×1200 Bildpunkten (WUXGA).
Die hohe Auflösung prädestiniert den PT-RZ970 für den Einsatz in Firmen, Konferenzzentren und Bildungseinrichtungen und den Vermietbetrieb. Der Vorteil der WUXGA-Auflösung zeigt sich vor allem bei Einsätzen mit häufig wechselnden Zuspielern, denn die Erfahrung zeigt, dass ein Projektor mit hoher nativen Auflösung auch von exotischen Signalformaten in der Regel zumindest ein brauchbares Bild produzieren kann. Auf diese Weise ist man speziell auf der sicheren Seite, wenn es um BYOD-Anwendungen (bring your own device) geht.
Die Kombination von Laserlichtquelle und DLP-Technologie hat einen großen Vorteil, der speziell mit der langen Lebensdauer der Halbleiterlichtquelle besonders viel Sinn ergibt. Es ist möglich, sowohl die DLP Light Engine zu kapseln, als auch, die Laserlichtquelle zu kühlen, ohne dass im Kühlluftweg ein Filter eingebaut werden muss, um Staub und Fremdkörper fernzuhalten. Durch die Kapselung ist die DLP Light Engine ohnehin von Staub geschützt, während die Laserlichtquelle den Vorteil hat, dass die Wärme produzierenden Laserdioden sich nicht direkt im kühlenden Luftstrom befinden müssen. Das liegt daran, dass man eine Laserdiode im Gegensatz beispielsweise zu einer Hochdrucklampe mit Quarz/Glas-Körper problemlos mit gutem Wärmeübergang auf einen Kühlkörper schrauben kann.

Die Architektur der Panasonic-Halbleiterlichtquelle sieht vor, die Wärme von diesem Kühlkörper mithilfe einer Flüssigkeitskühlung – im Prinzip ähnlich wie mit einer Heat-Pipe – zum eigentlichen Wärmetauscher zu führen, der wiederum vom Kühlluftstrom gekühlt wird. Dieser Wärmetauscher kann nun wieder so gebaut werden dass er staubunempfindlich und so stromlinienförmig gestaltet ist, dass sich aus dem Kühlluftstrom kein Staub in irgendwelchen Ecken absetzen kann.

Der Vorteil dieser aufwändig scheinenden Konstruktion liegt aber auf der Hand: Wenn man eine Lichtquelle hat, die 20.000 Betriebsstunden bzw. bei reduzierter Lichtleistung sogar länger durchhält, hat es keinen Sinn, eine Zwangskühlung zu konstruieren, bei der alle 2.000 Stunden ein Filter gewechselt werden muss. Hier kommt der Anwendung auch zugute, dass der Projektor in beliebiger Einbauposition betrieben werden kann. Zusätzliche Betriebssicherheit entsteht dadurch, dass die Laserdioden auf zwei Bänke aufgeteilt werden, die auch im Wechsel betrieben werden können, – falls eine ausfällt, steht die zweite bereit. Soweit ist das also alles sehr konsistent, einleuchtend, und speziell auch für Digital Signage Anwendungen gut geeignet.
Mit seinen Abmessungen von ca. 50x58x20cm und einem Gewicht von 23,2 kg ist der PT-RZ970 für seine Leistungsklasse gut handhabbar. Die Installation sollte man natürlich sicherheitshalber mit zwei Personen vornehmen.

Ein Projektor mit so vielfältigen Einsatzmöglichkeiten muss natürlich vielseitig konfigurierbar sein, sprich: Wechselobjektive anbieten. Für den PT-RZ970 stehen insgesamt sieben Wechselobjektive zur Wahl, darunter fünf verschiedene Zooms von Weitwinkel bis Tele, und zwei Festbrennweiten, von denen eines ein spezielles Ultrakurzdistanz-Projektionsobjektiv ist.
Um die Projektion flexibel an die verschiedenen Projektionssituationen in der Festinstallation, im Shop- und Ausstellungsdesign oder für Digital Signage Anwendungen anpassen zu können, bietet den PT-RZ970 nicht nur die Anpassung von Bildgröße und Projektionsdistanz über die verschiedenen Wechselobjektive. Vielmehr gibt es auch einen – ebenfalls motorischen – horizontalen und vertikalen Lens-Shift sowie zusätzlich flexible Keystone-Korrektur und die Möglichkeit, das projizierte Bild auch an gekrümmte Projektionsfläche anzupassen. In Anwendungen, in denen die Projektion z.B. in ein Ausstellungs- oder Shopdesign integriert ist, kann man auch eine integrierte Maskenfunktionen nutzen, um unregelmäßig geformte Bildflächen zu realisieren – etwa um Objekte auszusparen oder gezielt nur auf Objektoberflächen zu projizieren.
Weitere Sonderfunktionen sind ein integriertes Softedge-Blending mit Helligkeit und Farbanpassung sowie eine Picture-in-Picture-Funktion. Das optionale Auto Screen Adjustment Upgrade Kit für die Panasonic Geometry Manager Pro Software ermöglicht es zudem, mit Hilfe einer Kamera (Nikon D5200, D5300 oder D5500) eine Mehrfachprojektion inklusive gekrümmter Projektionsflächen in drei Schritten durchzuführen. Dabei übernimmt die Software die Einstellung der Geometriekorrektur, das Softedge-Blending, Farbanpassung sowie Helligkeits- und Schwarzpegelanpassung. Auch Projektor-Stacking wird unterstützt.

Für die Verarbeitung verschiedenster Eingangssignale kann der PT-RZ970 mit einer ganzen Palette verschiedener Anschlüsse aufwarten, darunter an digitalen Eingängen HDMI, DVI-D, SDI, und HDBase-T (Digital Link im Panasonic Jargon) sowie die gängigen analogen Eingänge RGBHV auf SubD und 5xBNC, wobei Letztere auch für die Einspeisung von Composite-, S-Video- und Komponentensignalen geeignet sind.
An Fernsteuermöglichkeiten gibt es eine Kabelfernbedienung, die übliche RS-232 Steuerschnittstelle sowie die Netzwerkschnittstelle, die auch für die HDBase-T-Verbindung benutzt wird. Der Projektor unterstützt hierbei auch das Art-Net DMX Protokoll, Crestron Connected und PJLink für die Integration in Mediensteuerungs-Netzwerke.

Bildqualität
Was die Bildqualität angeht, gibt sich der PT-RZ970 bei den verschiedenen Testpattern der DisplayMate Multimedia Edition und den Bewegtbild-Tests keine Blöße. Die Farbmessung ergibt, dass der native Farbraum des Projektors einen Tick größer ist als der Standard-sRGB-Farbraum. Das bedeutet, dass man die Farbwiedergabe des Projektors mit Hilfe der integrierten Color Matching Funktion (mit Hilfe eines Farbmessgerätes) sehr genau auf den Ziel-Farbraum einstellen kann. Farbmessgeräte, die auch für Laser-Phosphor-Projektoren geeignet sind, finden Sie in Medientechnik & Systemintegration, Ausgabe 2/2015.

Zusammenfassung
Der Panasonic PT-RZ970 ist ein Laserphosphorprojektor der zweiten Generation, der konsequent für einen praktisch wartungsfreien 24/7-Betrieb designt ist. Viele eingebaute Features machen den Projektor interessant sowohl für den Konferenzraum Einsatz, als auch für Ausstellungs- und Shopdesign sowie Digital Signage Anwendungen.